Fußballstadion – poetisch und ambivalent

Nr. 035

Ort: Fürth

Datum: 9.5.2018

Wer hat es erzählt? Hans-Peter Miksch, Leiter kunst galerie fürth

Wo wurde es erzählt? Per Mail aus der kunstgalerie fürth

Beschreibung:

Natürlich versuche ich eine Antwort auf Ihre Frage.

Wobei ich stark nachdenken muss, denn „Un-Orte“ sind ja eigentlich übersehene Orte, Nischen des Alltags oder der Architektur, die niemandem auffallen. Da gäbe es wahrscheinlich viele – die mir aber, wenn sie denn wirkliche Un-Orte sind, logischerweise gar nicht im Bewusstsein sind.

Sie interpretieren den Begriff aber anders, im Sinne des „Nicht-mein-Ort“. Dabei kann es sich aber (abgesehen von banalerweise gefährlichen Orten – wer will schon in den Schredder einer Schrotpresse springen?) nur um Orte handeln, die durch menschliche Handlungen abstoßend wirken.

Nach dieser Vorrede, damit Sie meine Wahl verstehen, nenne ich einen Ort, an den ich mich freiwillig nicht begeben würde: Nämlich ein Fußballstadion während eines Spiels (was ist hingegen ein leeres Stadion für ein poetischer Ort, vor allem, wenn es kein technoides superduper-Stadion ist). Es ist also nicht das Fußballstadion, das mich abstößt oder mir unangenehme Gedanken vermittelt, es sind die Zuschauer, Fans, die Menschen, die es für den Zweck nutzen, für den es gebaut wurde.

Nach diesem Muster könnte ich noch manches aufzählen, was ich nicht tue (Beispiel wäre der sog. „Ballermann“-Strandabschnitt auf Mallorca: leer, im Winter, hat der sowieso schön gelegene Strandabschnitt eine gute Atmosphäre, wenn er aber bevölkert ist, geht man doch dort nicht hin, wenn man seine fünf Zwetschgen beieinander hat, oder?).

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