Beschreibung:
Es ist nicht der Hauptbahnhof in Fürth, der Nicht-mein-Ort ist. Aber diesen Anblick verknüpfe ich stets mit meinem persönlichen UnOrt.
Dabei trägt auch mein UnOrt das typische Kennzeichen, das alle UnOrte verbindet: Im Grunde sind es keine schlechten Orte von sich aus. Aber durch unser subjektives Empfinden oder durch unsere eigenen Erfahrungen werden sie dazu.
So ist Nicht-mein-Ort im eigentlichen Sinne ein nützlicher, oft auch hilfreicher und häufig ziemlich dringend gesuchter Ort.
Erst durch vorhergehende Benutzer, durch mangelnde Hygiene oder Schlampigkeit wird er mir so unsympathisch. Dazu kommt das Ruckeln des Zuges, das Schaukeln des Schiffes oder das Vibrieren der Triebwerke. Oder eine, wenn auch gut gemeinte, da angeblich ‚vandalensichere‘ Edelstahlausstattung, gepaart mit glitschig feuchtem Betonboden und Leuchten, in denen sich die toten Fliegen sammeln. Manchmal ergänzt noch ein leerer Seifenspender das widerliche Gefühl. In den meisten Fällen aber ist es die räumliche Enge, die mir diese Orte verleidet.
Sie haben es sicher schon erraten: Nicht-mein-Ort begegnet mir auf fast allen Reisen und Ihnen vermutlich ebenso. Dieser Ort, der häufig ganz charmant mit ‚Örtchen‘ umschrieben wird …